Was passiert, wenn es keine Wertvorstellungen mehr gibt? Wer bestimmt dann, was Gut und Böse ist? Oder werden diese Kategorien schlicht nicht mehr existieren? Diese Fragen behandelt die neue Regiearbeit von Gregor Schnitzler („Die Wolke“), die auf einem Roman von Juli Zeh basiert. Im Mittelpunkt steht die hochtalentierte, nicht sonderlich attraktive Ada (Michelle Barthel), die an ihrer Schule ein Außenseiterdasein führt. Nähe lässt sie nur zu ihrem neuen Klassenkameraden Alev (Jannik Schümann) zu, in dem sie einen Geistesverwandten zu erkennen glaubt. Der nihilistische Mini-Mephisto weiht Ada in seine Theorie ein, dass alles menschliche Verhalten auf Spieltechniken beruht und ganz simpel zu berechnen ist. Spieltrieb MünsterJürgen SchlagenhofDer gutmütige Sport- und Deutschlehrer Smutek (Maximilian Brückner) wird zum ahnungslosen Versuchskaninchen des ungleichen Paares. Alev und Ada verstricken den Pädagogen in eine perfide Affäre um Hörigkeit und Erpressung, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint. Mit fatalem Ausgang. „Spieltrieb“ ist ein faszinierender Schulhofthriller über Macht, Kontrollverlust und soziale Deformation. Wenn Ada und Alev den wehrlosen Lehrer in sein Verderben treiben, fehlt ihnen jedes Unrechtsbewusstsein.
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March 2019
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